In der vergangenen Woche bekam ich von meinem Verlag „tredition“ in Hamburg die Nachricht, ein Herr Wolfgang Oschmann aus Göttingen habe um meine Mailadresse gebeten. Gleich am nächsten Tag trat ich telefonisch mit ihm in Verbindung und es war schnell klar, dass es sich um den Neffen von Helmut Oschmann, Oberbootsmannsmaat auf U-509 handelte.
In dem langen Telefonat vereinbarten wir, dass Herr Oschmann mir einige der bei ihm vorhandenen Fotos und Dokumente als Kopie zur Verfügung stellt. Diese werde ich dann in einer zweiten überarbeiteten und erweiterten Auflage des vierten Bandes der Dokumentation „10.357 gelebte Tage! 26.552 ungelebte Tage!“ mit seiner Genehmigung veröffentlichen. Ganz besonders interessant finde ich die Bestätigung der WAST über die Dienstzeiten von Helmut Oschmann. Die Unterlagen der Kriegstrauung belegen die starke seelische Belastung der Angehörigen in der Heimat.
Die Korrespondenz von Frau Witte, Ehefrau des Kommandanten Werner Witte, mit den Eltern von Helmut Oschmann hat mich sehr beeindruckt.
Allerdings hat mir die Benachrichtigung des Flottillenchefs über den Tod der Besatzungsmitglieder an die Eltern bewiesen, dass die Anteilnahme am Tod eines Soldaten aus simplen, dem Ton der Zeit entsprechenden Textbausteinen bestand. Aber das ist wohl der hohen Anzahl solcher Schreiben im Jahre 1943 geschuldet. Die Texte der Briefe für meinen Onkel Willy Meyer und Helmut Oschmann sind bis auf geringe Abweichungen identisch.
Gleich nach diesem Kontakt mit Wolfgang Oschmann habe ich dann Horst Gärtner, Sohn des Maschinenmaates Karl Gärtner, über die neue Situation informiert. Er war begeistert und hat sich sehr über die neue Entwicklung gefreut. Auf seine Anregung hin will ich versuchen, Angehörige von weiteren Besatzungsmitgliedern zu identifizieren und die eventuell vorhandenen Unterlagen in die überarbeitete Fassung des vierten Bandes implementieren. Das Jagdfieber hat mich gepackt! Über den Fortgang werde ich berichten.